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Moor! |
Heute konnten wir während des Frühstücks bei Regen frisch eingeschneite Berggipfel bewundern und verschoben den Ausflug ins Moor auf den Mittag, so dass wir nur noch von unten nass wurden und nicht auch von oben.
Den Vormittag nutzen wir, um unsere Projektarbeit zum Diversitätsvergleich der letzten Tage nochmals zu bearbeiten und zu besprechen. Nach der Mittagspause begaben wir uns schließlich mit pH-Messgerät und Bodenprobenbohrer bewaffnet auf den Weg ins Moor an der Auenhütte. Bei dem Moor an der Auenhütte handelt es sich um ein Kalkniedermoor mit stellenweise Übergangsmoorcharakter. Bereits vor dem Betreten des Moores konnten wir am Rand die unterschiedlichen Bodenhorizonte erkennen, da uns hier ein kleiner Graben einen Einblick ins Erdreich gewährte. Deutlich zu unterscheiden waren eine gräuliche und eine schwarzbraune Schicht, die einem Gleyboden entsprechen. Bei der gräulichen Schicht handelte es sich um sauerstoffarme Mineralbodenschicht, welche das über ihr stehende Wasser nicht versickern lässt. Bei schwarzbraune Schicht darüber handelt es sich um die Torfschicht.
Nachdem wir im Moor angekommen waren, analysierten wir zunächst die Vegetation und konnten schnell einige Arten finden, welche sehr säure- und feuchteliebend sind, was zwei charakteristische Merkmale für ein Hochmoor sind. Hierzu zählen unter anderem Scheidiges Wollgras (
Eriophorum vaginatum), Schmalblättriges Wollgras (
Eriophorum angustifolium). Auch der am Vortag so schmerzlich vermisste Langblättrige Sonnentau (
Drosera anglica) wurde auf Anhieb gefunden.
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Endlich: Drosera anglica - Langblättriger Sonnentau |
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Hochmoor |
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Zwei Helle und ein Radler bitte. Ok, Moorwasser geht auch. |
Nach dem wir uns ein Bild gemacht hatten, was es auf einem Moor außer Sphagnummoosen noch so gibt, wollten wir nun auch mal in die Tiefe schauen und packten den Moorbohrer aus, mit dem wir eine Bodenprobe entnahmen um diese genauer zu betrachten.
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Moor-Bohrer |
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more Moor-Bohrer |
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Oberer Teil |
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Mittlerer Teil |
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Unterer Teil |
Deutlich zu erkennen war, das die schwarzbraune Torfschicht hauptsächlich von Sphagnummosen und Carexarten gebildet wird und noch viele gut erkennbare pflanzliche Gewebe enthält. Aufgrund des dauerhaft im Moor stehenden Wassers herrschen hier anaerobe Bedingungen, welche eine vollständige Zersetzung der Pflanzen verhindert. Aus diesem Grund kann man an solchen Bohrkernen die Vegetationsgeschichte der Umgebung gut rekonstruieren. Pollen lagern sich im Torf ein und verrotten nicht. D.h. je tiefer man in den Boden vordringt umso weiter kann man in die Vergangenheit blicken.
Bevor wir die Exkursion, weg von dem sich aufwölbenden Übergangsmoor in einen Bereich des Moores, der an einem Hang lag, fortsetzten, nahmen wir hier noch Bodenproben zur pH-Bestimmung.
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pH-Messung (ernste Gesicher gehören zum wissenschaftlichen Arbeiten dazu) |
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Fast bis zum Hals im Moor... |
In diesem Bereich des Moores wurde sofort sichtbar, das die Vegetation sich deutlich veränderte und eine wesentlich höhere Artenvielfalt vorzufinden war.
Hier fanden wir neben Orchideen, wie das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) auch Basenzeiger wie das Breitblättrige Wollgras (Eriophorum latifolium). Des weiteren sind hier für diesen Bereich Pflanzen wie die Gelbe-Segge (Carex flava) und das Mittlere Zittergras (Briza media) hervorzuheben. Auch fanden wir die Blaugrüne Segge (Carex flacca) wieder, welche uns bereits auf unserem Weg zu Fellhorn begegnete und in den Alpen von alpinen Rasen bis hin zu Mooren offensichtlich überall zu finden ist.
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Abschlussbesprechung |
Die Vegetation des Niedermoores unterscheidet sich deshalb so stark von der des Übergangsmoores, da es noch an die kalkreichen Grundwasser reicht, die aus den naheliegenden Ifengebiet kommen.
Nach dem wir noch Bodenproben und Wasser zur pH-Messung eingetütet hatten, machten wir uns (teilweise) nassen Fußes wieder auf den Heimweg, um unseren Sonntäglichen Schnaps beim Abendessen zu bekommen.
Exkursionskarte
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