Dienstag, 19. August 2014

Dritter Tag: Schönesbodenalpe



Heute fuhren wir um 9 Uhr mit den Autos nach Mittelberg, wo wir diese abstellten und bei regnerischem Wetter unsere Wanderung starteten. Nach einem kurzen Marsch erreichten wir die Gemstel Schönesbodenalpe,welche sich auf ca. 1300m Höhe befindet. Nach einer kurzen Stärkung mit Verkostung der hofeigenen Milch begannen wir den Aufstieg zur Bergweide des Hofes. Diese befindet sich auf ca. 1650m Höhe und ist nur durch einen Mühsamen Aufstieg durch unwegsames Gelände zu erreichen.
Auf halbem Weg begegnete uns erstmals Alnus viridis (Grün-Erle) eine Art welche Störungen durch Lawinen gut verträgt und in höheren Lagen zu finden ist. Ab dieser Höhe traten auch erste Vertreter der alpinen Hochstaudenfluren auf, welche später vermehrt vorzufinden waren. Erschöpft, durchnässt, verschwitzt und dennoch hoch motiviert erreichten wir Weidefläche der 13 ansässigen Rinder. Dort angekommen wurden 4 Vegetationsaufnahmen gemacht, 2 im Bereich der Lägerflur und 2 im Bereich der Weiden. Die Lägerflur findet sich in einem flachen Bereich der Weide wo die Kühe zum Koten und rasten/schlafen hin kommen. Dieser Bereich ist somit durch einen hohen Nährstoffeintrag geprägt, welcher sich in der Vegetation widerspiegelt. Auf unseren Probeflächen stachen hier besonders heraus: Aconitum napellus (Blauer Eisenhut ), Poa alpina (Alpen-Rispengras ), Senecio alpinus (Alpen-Greiskraut ). Rumex alpinus (Alpen-Ampfer) .

Aconitum lycoctonum - Gelber Eisenhut und Aconitum napellus - Blauer Eisenhut

In der Weide war auch eine kleine Moräne zu finden, die durch verschiedene Gesteinsformen und Gesteinszusammensetzungen geprägt ist. Besonderheiten bei den Aufnahmen waren beispielsweise Botrychium lunaria (Mondraute) und Selaginella selaginoides (Dorniger Moosfarn).

Botrychium lunaria - Mond-Rautenfarn

Nach einer Kurzen Pause setzten wir die Wanderung in Richtung Gipfel fort und arbeiteten  bis auf 1750m vor. Auf diesem Wegabschnitt begegneten wir insbesondere Pinus mugo (Latschenkiefer). Außerdem fanden wir Carex ferruginea (Rostsegge) und Sesleria albicans  (Blaugras),  Arten die typisch für subalpine und alpine  Rasen auf Kalk sind.


Als weitere Highlights stachen der Zwergstrauch Rhododendron hirsutum (Bewimperte Alpenrose) und die Pionierpflanze Dryas octopetala (Weiße-Silberwurz) heraus. Auch kleine Weidenarten wie Salix retusa (Stumpfblättrige Weide) wurden gefunden.

Rhododendron hirsutum - Bewimperte Alpenrose
Dryas octopetala - Silberwurz
Salix retusa - Teppich-Weide

Salix retusa - Teppich-Weide


Zum Abschluss des Tages stand zwischen uns und dem wohlverdienten Abendessen nur noch der beschwerliche Abstieg, welcher in einer respektablen Zeit absolviert wurde.


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