Montag, 25. August 2014

Neunter Tag: Gottesacker


Gottesacker mit Blick auf den Hohen Ifen

Pünktlich um 9:00 Uhr startete die Exkursion in Richtung Bushaltestelle. Die Busfahrt endete bei der Talstation der Ifenbahn, von wo aus ein Sessellift uns bequem auf etwa 1600 m über N.N. beförderte.



Noch lachen sie....
Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Das erste Stück des Weges verlief in der Ifenmulde parallel zum Hohen Ifen, wo wir die Reste des größeren rezenten Felssturzes sehen konnten. 
Der eingeschlagene Wanderweg verlief entlang einer Gletscher-Moräne über abgelagertes Gestein. Schon bald erreichten wir Kalk-haltigen Untergrund und machten den ersten Halt zum Botanisieren.
 

Botanisieren!

Wir fanden  sehr viele Arten vor, da der Standort immer wieder Hangrutschungen unterlag, weshalb sich nicht wenige dominante Pflanzenarten durchsetzen konnten. Außerdem war der Boden teils tiefgründig, teils weniger tiefgründig und die Bedingungen je nach Exposition eher warm und trocken oder feucht. Neben dem Felsen-Kugelschötchen (Kernera saxatilis), das wir bisher noch nicht beobachten konnten, trafen wir das pseudovivipare Alpen-Rispengras (Poa alpina) sowie den Frühlings-Enzian (Gentiana verna) an. Zudem sogar eine kleine Fichte (Picea abies), die dort allerdings kaum eine Zukunft haben dürfte. Über den Karst-Rundwanderweg erreichten wir zunächst das Gipfelkreuz (2033 m über N.N), Polsterseggenrasen (Carex firma) und wenig später eine Gruppe Latschen (Pinus mugo). Im Anschluss an die Mittagspause botanisierten wir wieder.
 Dabei fanden wir Arten wie die Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare), den Berg-Baldrian (Valeriana montana) und das Einblütige Berufskraut (Erigeron uniflorus). Schließlich setzten wir unseren Weg über die Karstformationen des Plateaus fort. Entlang des beschwerlichen Pfades wurden viele Hohlformen der Karstverwitterung wie beispielsweise Dolinen, Karren und weitere geomorphologische Strukturen sichtbar, welche die Landschaft des Gottesackerplateau in einzigartiger Weise prägen. Im Rahmen des Abstiegs legten wir einen dritten und letzten Rast zum botanisieren auf einem Borstgrasrasen ein. Der dort anzutreffende Untergrund lässt sich als sauer bezeichnen, aufgrund der Tatsache dass Carex firma dichte Polster ausbildet, die den Kontakt zum eigentlich basischen Kalkgestein unterbindet. Zudem wäscht der Regen den Kalk in tiefere Gesteinsschichten, sodass die basischen Eigenschaften hier nicht zur Geltung kommen. Bei einsetzendem Regen begaben wir uns schließlich auf den Rückweg, welcher uns über rutschige Felsstrukturen, Wurzeln und viele viele Steine zurück ins Tal am Wäldle führte.

der hohen Ifen

Karstgestein
Endlose Weiten...
Vogel!
Felix auf Karstgestein

noch mehr Karstgestein...

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