Nachdem wir
gegen 17 Uhr alle am Söllerhaus (www.soellerhaus.de) im Kleinwalsertal angekommen
waren und unsere Zimmer bezogen hatten, machten wir eine Erkundungstour durch
das umliegende Gelände. Das Söllerhaus liegt in den nördlichen Randalpen, auf
1320 m. Wir besuchten den Heuberg, auch „Heuarena“ genannt und stiegen
weiter bis auf 1400 m auf, um die Bäume und Gehölze der Umgebung
kennenzulernen.
Auf unserer
Tour fanden wir typische Alpenarten wie Bergahorn (Acer pseudoplatanus),
die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) oder die Gemeine Fichte (Picea
abies). Die Tanne (Abies alba) kommt
im Kleinwalsertal eher vereinzelt vor. Hier dominiert natürlicherweise die
Fichte. Unterscheidungsmerkmal sind die Zapfen, welche bei der Fichte
herabhängen und bei der Tanne aufrecht auf den Ästen stehen und im Reifeprozess
zerfallen, weshalb die sog. „Tannenzapfen“ auf dem Boden eigentlich
Fichtenzapfen sind. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Nadeln. Reißt
man diese ab, sieht man bei der Tanne einen Teller und bei der Fichte ein
Fähnchen.
Die Wälder
in diesem Gebiet sind nicht älter als 60-70 Jahre, da das Gebiet früher stark landwirtschaftlich
genutzt und offen gehalten wurde. Mit aufkommendem Tourismus nahm die
landwirtschaftliche Nutzung ab und der Waldanteil wieder zu.
Weitere gefundene
Baumarten waren die Zitterpappel (Populus tremula), als eine
Pionierbaumart, die Salweide (Salix caprea) sowie die Lärche (Larix
europaeus), die am nördlichen Alpengebiet nicht bestandsbildend und für den
Standort eher untypisch ist.
Als ebenfalls
untypische Art fanden wir die Vogelkirsche (Prunus avium) vor. Die Vogelkirsche
besitzt, wie fast alle Prunus Arten, die an der Blattbasis typischen extraflorale
Nektarien. Dies sind Nektardrüsen die häufig von Ameisen aufgesucht werden,
die den austretenden Nektar als Nahrung nutzen.
Neben
heimischen Arten fanden sich auch Neophyten wie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera). Die Pflanze kann in einem Jahr bis zu 2 m wachsen.
Die
Eberesche (Sorbus aucuparia) kam am Waldrand häufig vor. Dazwischen befand sich
auch ein Roter Holunder (Sambucus racemosa). Die Eberesche,
kann in den Alpen als Strauch oder Baum in Erscheinung treten und kommt tendenziell
in noch höheren Lagen vor, wie der Rote Holunder. An einer Stelle am Wegrand
konnte man auch sehr gut die Schichtungen des Kalkgesteins sehen. Das Highlight
war jedoch eine Rotbuche (Fagus
sylvatica) - eine eher seltene Art im Kleinwalsertal, und eine Baumart, die auf
1400 m auch ihre Verbreitungsgrenze erreicht hat.
Ein weiteres Highlight (aus ornithologischer Sicht) war ein Trupp von mehr
als 40 Kolkraben (Corvus corax), der sich in der abendlichen Sonne zunächst
über den Gipfeln hochschraubte, um dann genauso schnell zu verschwinden wie sie
gekommen waren.
Fagus sylvatica - Rotbuche |
Impatiens glandulifera - Drüsiges Springkraut |
Corvus corax - Kolkrabe |
Schöne Aussicht. |
Impatiens glandulifera im Größenvergleich I |
Impatiens glandulifera im Größenvergleich II |
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